Does revolution await?
Medienverbrauch

Steht eine Revolution bevor?

Steht eine Revolution im Werbemarkt bevor? Diese Frage stellt sich Radosław Gołąb, Director of Advertising Business Development für die EMEA-Region bei Gemius.

Revolution bedeutet eine sehr bedeutende Veränderung, die in kurzer Zeit stattfindet und normalerweise von Unruhen begleitet wird. Sie bringt in der Regel nichts Gutes mit sich. Aus der Perspektive des Werbemarktes sind plötzliche Veränderungen sicherlich nicht das, was sich Werbetreibende oder Werbeagenturen wünschen würden.


Wenn es um Mobilität geht, beobachten wir eher eine Evolution als eine Revolution. Wie viele bahnbrechende und entdeckungsreiche Jahre haben wir bereits als "Jahr des Mobilen" bezeichnet! Seit mindestens vier Jahren wird das kommende Jahr so angekündigt, aber das "Jahr des Mobilen" wird nicht eintreten. Es wird nie passieren, dass jeder plötzlich seinen PC gegen ein mobiles Gerät eintauscht. Es wird schrittweise geschehen. Und die Werbetreibenden werden ähnlich handeln. Die Budgets für mobile Werbung werden Jahr für Jahr wachsen, aber ich erwarte keine großen Veränderungen in den Strategien. Es wird vielmehr ein natürlicher Weg sein, was bedeutet, dass das Geld den Nutzern folgen wird. Und genau das geschieht bereits.


In einer Zeit von responsiven Seiten und der Erstellung von Anzeigen in HTML5 ist es einfach nicht möglich, von der Trennung zwischen PC- und Mobilkampagnen zu sprechen. Diese Welten sind so miteinander verschmolzen, dass praktisch jede Kampagne über alle möglichen Geräte hinweg zugänglich ist. Denn wie unterscheidet sich ein Laptop von einem Tablet mit Touchscreen? Die Anzeigen werden auf ihnen genau gleich angezeigt. Das Gleiche gilt für Telefone – die HTML5-Technologie, die in die Werbewelt eingetreten ist, hat effektiv die Grenzen zwischen den Geräten aufgehoben, sodass wir jetzt von Multiscreen-Kampagnen sprechen müssen. Die Unterscheidung zwischen Geräten wird im Wesentlichen keinen Sinn mehr machen. Entscheidend ist, den jeweiligen Nutzer zu erreichen und nicht den Bildschirm, auf dem der Nutzer die Anzeige sieht.


Etwa 22 Prozent des polnischen Internetverkehrs stammen von Telefonen und Tablets, und dieser Anteil wächst stetig. Wie ich bereits erwähnt habe, werden die Veränderungen im Nutzungsverhalten der Geräte von Veränderungen in den Werbebudgets begleitet. Der neueste Bericht des IAB zeigt, dass 18 Prozent der Internetwerbeausgaben in mobile Werbung fließen. Wir werden bald weitere Zuwächse im mobilen Bereich erleben, wobei die Veränderungen und das Wachstum nicht revolutionär, sondern entschieden evolutionär sein werden.