
Reaktionen und Zielgruppenansprache
Die Zukunft des Online-Fernsehens
Es mangelt nicht an Befürwortern der Theorie, dass das Internet das Ende des Fernsehens einläuten wird. Ebenso gibt es viele Argumente, die besagen, dass die jüngeren und auch etwas älteren Generationen gut ohne Fernsehen auskommen können, da das Internet ihnen alles bietet, was sie brauchen. Wie wir wissen, lässt sich online alles finden. Die Ergebnisse einer Studie des Media Technology Monitors liefern ein weiteres Argument für diejenigen, die die Zukunft des Fernsehens im Internet sehen. Es zeigte sich, dass die Anzahl der Netflix-Abonnenten in Kanada in der untersuchten Gruppe von Haushalten von 21 Prozent im Jahr 2012 auf 48 Prozent im Jahr 2015 gestiegen ist.
Diese Ergebnisse sind noch interessanter, wenn man sich die Haushalte mit Kindern unter 12 Jahren ansieht (Anstieg von 33 Prozent im Jahr 2012 auf 63 Prozent im Jahr 2015), Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren (ebenfalls ein Anstieg von 33 auf 63 Prozent) und junge Menschen unter 18 Jahren (ebenfalls ein Anstieg auf 63 Prozent). Um ein ausgewogenes Bild zu schaffen, eine interessante Tatsache: Die Studie „2016 Edelman Trust Barometer: China“ ergab, dass mehr als drei Viertel der Internetnutzer in China traditionellen Medien vertrauen und sie als verlässliche Informationsquelle anerkennen. Es ist erwähnenswert, dass im Vergleich zu 2015 die Anzahl der Menschen, die den traditionellen Medien vertrauen, im Februar 2016 um 6 Prozent gestiegen ist.
Facebook Reactions – profitables Wissen
Offensichtlich ist Glaubwürdigkeit nicht nur in den Medien wichtig, auch präzise Vorhersagen zählen im Geschäftsleben. Wenn man den Ergebnissen von Umfragen von Forbes Insight und SAS Glauben schenken darf, wird Predictive Marketing immer wichtiger, und das nicht nur für Marketer. Natürlich ist die Suche nach Antworten auf die Frage, was Kunden in der Zukunft wollen werden, nichts Neues. Dank Big Data, fortgeschrittenen statistischen Modellen und Algorithmen ist es heutzutage jedoch zweifellos einfacher, Konsumentenwünsche vorherzusehen und die Frage zu beantworten, wer die Gelegenheit hat, unser Kunde zu werden, und wann.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Welche Rolle werden die neuen Symbole zur umfassenderen emotionalen Ausdrucksmöglichkeit unter Facebook-Beiträgen spielen, wenn das Targeting von Werbung noch präziser wird? Einig sind sich wohl alle, dass Facebook Reactions vieles verändern wird.
Momentan erwähnt niemand bei Facebook die Nutzung der Reactions für gezielte Werbung oder die Präsentation von Inhalten, aber es ist schwer vorstellbar, dass sich das in Zukunft nicht ändern wird. Das erste, was sich wahrscheinlich ändern wird, ist der Inhalt im Newsfeed. Danach werden Werbetreibende vermutlich in der Lage sein, noch präziser gezielte Werbung zu schalten. Möglicherweise arbeitet bereits ein Team bei Facebook an Verhaltensmodellen, die es Werbetreibenden ermöglichen, exakte Zielgruppensegmente zu erstellen. Die Frage, ob Werbetreibende bereit sein werden, mehr für die Möglichkeit eines präzisen Targetings zu zahlen, ist natürlich rhetorisch. Das Wissen darüber, was uns gefällt, was wir nicht mögen, was uns ärgert und was uns Freude bereitet, wird eine viel präzisere Anpassung von Inhalten an bestimmte Personen ermöglichen. Wenn man dem dann noch soziodemografische Profile hinzufügt, sind die Möglichkeiten noch größer. Es wird so einfach sein, eine Zielgruppe zu erstellen, die nicht nur Personen eines bestimmten Alters, Geschlechts oder Wohnorts umfasst, sondern auch diejenigen, die positiv auf frühere Kampagnen reagiert haben. Und all das aus dem einfachsten Modell, das man sich vorstellen kann. Es ist möglich, dass die Entwickler bei Facebook an einem Modell arbeiten, das nicht nur die Reaktionen auf die Kampagnen eines Werbetreibenden, sondern auch die Reaktionen auf die Kampagnen der Konkurrenz und sogar auf die Beiträge von Freunden verknüpft.
Um das berühmte Zitat von Winston Churchill zu paraphrasieren: „Noch nie zuvor hatten so viele Menschen so viele Möglichkeiten, Informationen über sich mit so wenigen zu teilen, und das insbesondere mit Facebook.“