Google Analytics vs. gemiusAudience
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Google Analytics vs. gemiusAudience

Viele Website-Besitzer fragen sich, worin der Unterschied zwischen diesen beiden Tools besteht. Noch mehr Verwirrung entsteht, wenn sich herausstellt, dass die Daten von Google Analytics und die monatlichen Ergebnisse von gemiusAudience voneinander abweichen.

Wie unterscheiden sich also diese beiden Quellen für Geschäftsinformationen? Beginnen wir mit der Erklärung, dass Google Analytics und gemiusAudience zwei völlig verschiedene Welten sind. Das Tool von Google ermöglicht es den Website-Betreibern, den Traffic auf ihren Websites zu überwachen: Die Analyse bezieht sich auf eine oder mehrere Websites, die einem Unternehmen gehören. Auf diese Weise können sie umfassende Informationen über die Interaktionen der Nutzer mit den jeweiligen Produkten erhalten. Was die Publisher jedoch nicht erfahren, ist, wie ihre Position im Vergleich zur Konkurrenz aussieht. Und hier kommt gemiusAudience ins Spiel.

Alles dreht sich um den Vergleichspunkt

Publisher beziehen sich häufig auf die Daten von Google Analytics, um ihre Marktposition online zu belegen. Wenn das Ziel darin besteht, das Wachstum einer Website anhand historischer Daten zu zeigen, macht diese Wahl durchaus Sinn. Möchte ein Publisher jedoch seine Stellung im Vergleich zu Wettbewerbern überprüfen und nachweisen, sollte er auf andere Lösungen zurückgreifen. Google Analytics-Daten zeigen nicht die gesamte Marktsituation im Bereich der Websites, sondern beschreiben lediglich die Position einer ausgewählten Website. Der grundlegende Unterschied liegt daher im Vergleichspunkt. Das Tool von Google konzentriert sich auf den historischen Kontext der analysierten Website. gemiusAudience berücksichtigt nicht nur archivierte Daten, sondern vor allem den gesamten Online-Markt und dessen Segmente (z. B. Automobil- oder Sportseiten).

Unique Users sind nicht gleich tatsächliche Internetnutzer

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wie die Daten beider Tools interpretiert werden. Viele Online-Publisher, die ihre Marktposition belegen wollen, beziehen sich auf das Konzept der „Unique Users“. In diesem Modell ist ein Nutzer in Wirklichkeit ein Cookie, also eine kleine Datei, die von einer Website auf einem Computer gespeichert wird. Aus diesem Grund ziehen manche den Begriff „Unique Cookies“ den „Unique Users“ vor.

Aus technischer Sicht werden also nicht die Internetnutzer gezählt, sondern Cookie-Dateien. Daher ist es fehlerhaft, Google Analytics-Daten zur Darstellung der tatsächlichen Nutzerzahlen einer Website zu verwenden. Es sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden: Erstens löschen viele Nutzer Cookies regelmäßig. Zweitens kann ein Nutzer über mehrere Browser oder Geräte online gehen. Drittens wird ein Gerät in der Regel von mehr als einer Person verwendet.

Cookies übertreffen die tatsächliche Anzahl von Nutzern

Folglich wird die Anzahl der Unique Users, auch als „Unique Cookies“ bekannt, immer höher sein als die tatsächliche Anzahl der Personen, die eine analysierte Website besucht haben. (Wenn ein Nutzer beispielsweise Cookies löscht und nur einen Browser verwendet, haben wir in den monatlichen Berechnungen 30 Unique Users.) Dieses Problem wird von gemiusAudience adressiert. Obwohl auch hier die Zählung der tatsächlichen Nutzer auf Cookies basiert, enthält die Methode mehrere Lösungen, die eine genaue Berechnung der realen Besucher einer Website ermöglichen. Die Messung berücksichtigt Phänomene wie die Nutzung mehrerer Bildschirme oder die gemeinsame Nutzung eines Geräts. Die Ergebnisse sind unempfindlich gegenüber Verzerrungen, die durch das Löschen von Cookies oder die Nutzung mehrerer Browser entstehen und die Statistiken, die ausschließlich auf Unique Users basieren, erheblich aufblähen können.

Es ist wie der Unterschied zwischen einem Armaturenbrett und einem Verkehrsradar

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es unmöglich ist, die Anzahl der Unique Users in Google Analytics mit der Anzahl der Real Users in gemiusAudience zu vergleichen. Die beiden Tools wurden mit unterschiedlichen Zielen entwickelt und basieren auf unterschiedlichen Methoden der Web-Traffic-Messung. Dies lässt sich am besten mit einer Metapher verdeutlichen: Google Analytics ist wie ein Armaturenbrett, das dem Fahrer ermöglicht, alle wichtigen Parameter zu überwachen, den technischen Zustand des Fahrzeugs zu beurteilen und – im Falle eines Problems – einen Mechaniker aufzusuchen. gemiusAudience hingegen ist wie ein Radar, das den Verkehr überwacht. Es vergleicht die Parameter eines Fahrzeugs mit denen anderer Fahrzeuge auf der Straße und berücksichtigt auch Gruppen, die sie bilden könnten.

Liefern diese beiden Quellen wichtige Geschäftsinformationen? Ja, aber aus völlig unterschiedlichen Perspektiven.