
Das mobile Zeitalter des Internets
Mit diesen Geräten ist der Internetzugang praktisch jederzeit unbegrenzt. Der Boom auf dem Smartphone- und Tablet-Markt ist in ganz Europa zu beobachten – natürlich mit einigen Unterschieden im Ausmaß des Phänomens. Der gemeinsame Nenner ist jedoch die steigende Nachfrage nach dieser Art von Gadgets. „Noch vor drei Jahren machten Seitenaufrufe über mobile Geräte 1-2 Prozent des gesamten Traffics aus. Der heutige Durchschnitt liegt bei 8-9 Prozent. Die Daten beziehen sich auf mehrere Dutzend Märkte, auf denen unser Unternehmen tätig ist“, sagt Vesna Zakarič, Director of International Sales and Marketing und Mitglied des Vorstands von Gemius. Während in der Ukraine und Weißrussland der Anteil noch bei 4-5 Prozent liegt, beträgt er in Polen oder Kroatien bereits über zehn Prozent. In der Slowakei ist er sogar noch höher – über 20 Prozent – und in Dänemark hat der Anteil der Seitenaufrufe von Smartphones und Tablets bereits 34 Prozent erreicht.
Herausforderungen für Unternehmen
Warum ist das für Unternehmen von Bedeutung? Tatsache ist, dass immer mehr Unternehmen eine starke Online-Präsenz pflegen. Internet-Publisher ebneten den Weg, dem nun Fernsehen, Radio und Presseverlage folgen (basierend auf unterschiedlichen Methoden, ihre Inhalte zugänglich zu machen). E-Commerce gewinnt ebenfalls an Popularität und Wert, ebenso wie zahlreiche Dienstleistungen, die online verfügbar sind (von Versicherungen und Banken bis hin zu den trivialsten Verbraucherbedürfnissen).
Aus dieser Perspektive ist es entscheidend, das Ausmaß zu kennen, wer zu welcher Zeit mobile Geräte nutzt. Noch wichtiger ist, dass die Migration vom PC zu Smartphones oder Tablets bedeutet, dass die Nutzer nicht mehr passiv vor dem Bildschirm bei der Arbeit oder zu Hause sitzen. Sie sind mobil, erwarten konkrete Inhalte zu einem bestimmten Zeitpunkt und können sofort auf eine Nachricht in der realen Welt reagieren (z. B. eine Dienstleistung bestellen, ein Produkt online kaufen oder ein nahegelegenes Geschäft besuchen, Produkte oder Dienstleistungen in sozialen Medien bewerten). „Das Bewusstsein für diesen Trend sollte sich in neuen Geschäftsmodellen für die Online-Präsenz widerspiegeln, sowohl in Bezug auf das Image als auch auf den Verkauf“, kommentiert Mateusz Gordon, E-Commerce-Experte bei Gemius.
„Wenn in einem Markt jede vierte oder dritte Internetverbindung über mobile Geräte erfolgt, muss dies berücksichtigt werden, sonst läuft man Gefahr, den Kontakt zu dieser Nutzergruppe zu verlieren. Es handelt sich dabei entweder um bestehende oder potenzielle Kunden. Die Neugestaltung der Online-Präsenzstrategien kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die gemeinsame Grundlage für alle wird die Berücksichtigung der mobilen Internetnutzer sein, ihrer Bedürfnisse, Vorlieben und technologischen Anforderungen“, fügt er hinzu.
In der Praxis bedeutet dies, Websites so anzupassen, dass sie auf Tablet- oder Smartphone-Bildschirmen angezeigt werden können, die Kommunikation mit speziellen Apps zu erweitern und dabei unterschiedliche Betriebssysteme zu berücksichtigen.
Die Vorteile
Weitere Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen, hängen von ihrer Spezifik ab. Verlage müssen sich beispielsweise Gedanken darüber machen, wie sie den Zugang zu ihren kostenpflichtigen und kostenlosen Inhalten über mobile Geräte bereitstellen. Medienhäuser und Werbeagenturen hingegen sollten sich auf die Kommunikation konzentrieren, die auf die Besonderheiten von Smartphone- und Tablet-Nutzern abgestimmt ist. Im Fall von Werbetreibenden müssen neue Kommunikationsformen und Wege gefunden werden, um den Kunden zu erreichen. „All dies läuft auf eine Frage hinaus: Das Wissen über das Verhalten der Internetnutzer auf mobilen Geräten“, erklärt Vesna Zakarič. Gemius implementiert seit einigen Monaten eine Internetmessung mit Unterscheidung nach den Quellen der Seitenaufrufe: stationäre und mobile Geräte (Gemius teilt diese in Smartphones und Tablets auf). „Anfang 2011 lag der von Tablets generierte Traffic bei null, bei Smartphones lag er bei 1 Prozent. Im Dezember 2013 machten Tablets jedoch bereits 2 Prozent aus, und Smartphones 6 Prozent. Die Daten beziehen sich auf die Märkte in Mittel- und Osteuropa“, sagt Zakarič.
Neben Daten zur Verteilung der Nutzung von Tablets und Smartphones auf verschiedenen Märkten kann die Lösung von Gemius auch genau analysieren, wie Menschen auf verschiedenen Geräten im Web surfen. „Diese Migration zwischen PC und mobilen Geräten zeigt ein konstantes Muster. Für Werbetreibende und Medienhäuser ist dieses Wissen unerlässlich, um eine präzise Medienplanung durchzuführen. Sie wissen, wann und wie sie ihre Botschaft kommunizieren, wann sie mit intensiven Interaktionen oder Besuchen bestimmter Verkaufswebsites rechnen können“, kommentiert Vesna Zakarič. „Die von uns gesammelten und analysierten Daten zeigen bereits, dass dieses Wissen notwendig ist, um Inhalte für verschiedene Gerätetypen sinnvoll zu veröffentlichen und die Marketingkommunikation so zu planen, dass sie maximale Effektivität gewährleistet“, fügt sie hinzu.
Gemius, ein Unternehmen, das seit vielen Jahren im Bereich der Online-Traffic-Messung tätig ist, hat das Spektrum der den Kunden zur Verfügung gestellten Informationen als Reaktion auf diesen neuen Trend erweitert. Die Analyse, die den Traffic nach Gerätetypen unterscheidet, ist bereits in Dänemark im Einsatz.